Im Rahmen des feministischen Stummfilmfestivals Lärmfilm sind bisher zehn Kurzfilme entstanden. Hier findet ihr eine Übersicht zu allen Filmen in alphabetischer Reihenfolge.
“Sei nicht so emotional!” “Mit langen Haaren hast du mir aber besser gefallen.” “Frauen sind zu nett für Führungspositionen.”
Der Stummfilm *innen zeigt die Vielfalt, aber auch die Widersprüche gesellschaftlicher Erwartungen an Frauen. Verunsichert durch diese unterschiedlichen Vorstellungen und
voller Selbstzweifel gerät die Protagonistin plötzlich in einen unerbittlichen Kampf um Abgrenzung und Selbstfindung.
Ein Film von: Tanja Blum, Janna Hauser, Veronika Kleiner, Julia Merkel, Anja Strobel und Judith Waldhauer
Catcalling beschreibt die sexuelle Belästigung in der Öffentlichkeit und gehört für FLINTA* (Frauen*, Lesben, inter*, nicht-binäre, trans* und abinäre Personen) und BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) zum Alltag. Betroffenen wird selten zugehört oder es kommt zum sogenannten Victim Blaming. Dennoch zählt: #wewillnotbesilenced.
Ein Film von: Catcalls of Augsburg, Open Afro Aux, Black Community Foundation Augsburg, CSD Augsburg e.V. und Herrmann Kollektiv
Beteiligte: Franziska Hauber, Janet Habtemariam, Kharis Ikoko, Wayene Tewlde, Maria Kaiser, Theresa Hutka, Eva Sitzberger, Johanna del Castillo, Ida Lutzenberger, Dalia Parisi Stix und Laura Sattelmair
Dieser Film greift eine queer-feministische Perspektive auf und beleuchtet deren gesellschaftliche Relevanz. Denn auch noch im 21. Jahrhundert erfahren viele queere Menschen Diskriminierung in ihrem Alltag und suchen häufig Zuflucht in der Community. Das Alternieren aus gesellschaftskritischen Alltagsszenen queerer Personen und aus Tanzszenen als Sinnbild der Zelebrierung des Zusammenhalts innerhalb der queeren Community soll diese Realität widerspiegeln.
Ein Film von: Christopher Street Day Augsburg e.V., L*-AUX und Queerosaurus
Beteiligte: Antonie Stredak, Élie Chevillet, Judith Persson, Aiden Lane Ziegler, Nontira Kigle, Anna Ricarda Fabian, Klara Forner, Stefanie Steinbauer, Marwa Lagg, Zoe Eyselée, Carolin E. Leder, Kat Schmitz, Linda Smalldridge, Nadine Bauer, Julian Riegel
Zwei Bergsteigerinnen, die sich durch ihre Leidenschaft zum alpinen Klettern zu einer Frauenseilschaft zusammengefunden haben, klettern abseits vom Familienalltag eine Mehrseillänge.
Ein Film von: Franziska Heim, Anna Klein, Lisa Prechtl, Lena Hellmann, Annegret Liepold und Theresa Loibl
"SUPER TOUGH GUYS Der Ma?stab des Männlichen" beschreibt als trans Mann das Scheitern an den Ansprüchen der Gesellschaft, die an das männliche Geschlechterbild herangetragen werden. Die willkürliche Messlatte des Männlichen. Die Pfosten und Pfeiler der Gesellschaft, die es unaufhörlich stützen und man deshalb nicht Gehör finden kann, da man durch das Raster fällt. Non-Passing. Aber gleichzeitig ein Hinterfragen jener cis männlicher Stereotype, während Metaphern und Symbolsprache die Regie übernehmen.
Ein Film von: A. Lane Ziegler
Alle Menschen müssen auf etwas warten, von klein auf wird es uns beigebracht. Wenn wir Kulturveranstaltungen besuchen, müssen wir uns irgendwann irgendwo anstellen: Zuerst zum Ticketkauf, dann an der Garderobe, am Getränkestand und irgendwann auch an den Toiletten.
Spätestens beim Toilettengang beginnt die Ungleichheit. Für Frauen schießt die Wartezeit unverhältnismäßig in die Höhe. Wir ärgern uns über die Frau vor uns, die zu lange braucht und die Frau hinter uns, die sich versucht vorzudrängeln. Wir ärgern uns übereinander, anstatt uns gemeinsam über die Tatsache zu ärgern, dass es schlicht zu wenige Klokabinen für unsere Bedürfnisse, somit für uns gibt.
Es wird stets mit Wirtschaftlichkeit argumentiert weniger Kabinen in öffentlichen Einrichtungen einzubauen. Was ist aber mit dem menschlichen Faktor? Das unnötige Warten wird von unserem Lebenszeitkonto abgezogen. Dabei könnten wir mit der Zeit so viel mehr anfangen. Wir fordern mehr Toiletten für uns! Tanzen statt warten!
Ein Film von: Helene Schönfeld
Beteiligte: Agnes Kocemba, Lilli Fichte, Alexandra Bachmann, Darya Gaiduk, Elena Hörr
Der Lärm und die Isolation der Stadt lassen viele verstummen, vor allem die, die einen sanfteren Ausdruck haben oder vielleicht sogar einen ganz anderen. Aber wie leise sind sie wirklich?
Einer jungen Frau auf ihrem Abenteuer durch den Stadtpark-Dschungel folgend, zeigt sich: Selbst wenn sie nicht gesehen, nicht gehört oder sogar angegriffen wird und sich ducken muss, eigentlich ist ihre Seele laut.
Ein Film von: Johanna Wehle
Beteiligte: Nina Roob, Franziska Heim, Lisa Bühler, Evamaria Haas, Elena Hörr, Kharis Ikoko, Janna Hauser, Tanja Blum, Sarah Wissing, Johanna Dahle, Alisia Dalhäusser, Daniel Rahm, Raquel Barreiro Ferradás
Der Kurzfilm "Verputztes Leben" zeigt den aufreibenden Fokus auf das Instandhalten des Haushaltes, welcher überwiegend in der Verantwortung von Frauen liegt,
ungeachtet dessen ob selbstauferlegt oder Erwartungen erfüllend.
Die Bildsprache setzt auf monotone Wiederholungen, die mantra-ähnlich in den Bann ziehen. Unterstützt wird die Wirkung mit surrealistischen Abstraktionen im
Bild und Ton.
Ein Film von: Helene Schönfeld, Elena Hörr, Agnes Kocemba
... eigentlich samstagabends? Das Setting ist arrangiert, einzig die Gäste fehlen. Was passiert mit der mächtigen Herrscherin, wenn niemand da ist, der sie in ihrer Rolle sieht? Wenn sie einfach für sich stehen darf? Dieser Kurzfilm gibt den Blick auf die ungeschminkte Wahrheit hinter einem fantastischen Universum frei.
Ein Film von: Nina Roob
Beteiligte: Charlotte von Schönfeldt, Louisa Desirée Grambole, Dilek Akdan-Plank, Mona Medusa, Tanja Blum, Julia Merkel, Franziska Heim
Der Kurzfilm "Zu Schaffen vor dem Schaffen" zeigt einen Einblick in das Leben vieler kreativer Frauen, die mit energie- und zeitraubenden Alltagsverpflichtungen
überbelastet werden.
Die Bildsprache ist humoristischer Natur und arbeitet mit einer Mischung aus direkten, eindeutigen Bildern auf der einen Seite und mit Symbolbildern und
Wortspielen auf der anderen.
Ein Film von: Helene Schönfeld, Elena Hörr, Evy Gil