An der Rosa Rahmen-Ausstellung zum Thema "Sichtbarkeit von Künstler*innen*" haben 20 wunderbare Künstler*innen aus den Bereichen Musik, Illustration, Bildende Kunst, Fotografie und Literatur teilgenommen, die wir hier gemeinsam mit ihren Werken vorstellen möchten.
Ala Cya ist Musikerin, Reisende und Abenteurerin. Das Thema Weiblichkeit spielt in Ala Cyas Musik eine große Rolle – so auch im Album „Reflections“, an dem die Musikerin derzeit arbeitet.
„Mit meiner Kunst versuche ich, wie viele andere auch, auf unserer Welt auch im Alltag einen sicheren Platz für den weiblichen Körper und die weibliche Art zu schaffen.“ Bei „Rosa Rahmen“ stellt
Ala Cya „The Warriors Song“ vor, in dem es um Mut für einen Neuanfang geht - um den Mut, für sich selbst zu kämpfen. Ein Krieger ist für Ala Cya eine Person, die sich traut, ihre Zerbrechlichkeit
zu zeigen und authentisch zu sein. Wer durch seine eigene Dunkelheit hindurchgeht und sich mit den eigenen Problemen auseinandersetzt, findet am Ende das Licht und zu sich selbst.
Mehr Infos gibt es hier: https://www.alacya.com/
Und das ist das Musikvideo zu "The Warriors Song":
Annegret hat Literatur- und Politikwissenschaften in München und Paris studiert und schreibt gerade ihren ersten Roman. Für ihren Beitrag zur Ausstellung hat sich Annegret die Frage gestellt, was
dazu führt, dass eine Person unsichtbar wird. Annegret vertritt die Auffassung, dass Unsichtbar-Sein oft schon Teil der Persönlichkeit geworden ist und die Person gar nicht erst auf den Gedanken
kommt, ihren Platz einzufordern. Die Autorin sagt: „Da die repressiven Strukturen schon immer da sind und schon immer wirken, gibt es zunächst nicht mal eine Wut darüber oder ein Bewusstsein
dafür, dass Unrecht geschieht.“ Ihr Text befasst sich daher mit der Verschiebung vom „Sich selbst unsichtbar denken” hin zu einem wütenden „Ich werde nicht gesehen“.
Hier ist der gesamte Text von Annegret "Monolog zwischen Licht und Lüftung":
Christina fängt mit ihren Fotografien flüchtige Momente mit Tiefsinn ein. Ihr Ziel ist: “Frauen in ihrer natürlichen Schönheit zu zeigen - weit weg von weich gezeichneten Photoshop-Stereotypen
und inhaltslosen Gesichtsausdrücken”. Die selbstständige Fotografin sucht Authentizität und Ästhetik, entspringend aus einer inneren Haltung und dem aufmerksamen Einfangen eines Moments, der
nicht erzwungen werden kann. Mit ihrem Beitrag zur Ausstellung “Rosa Rahmen” möchte Christina ein Gefühl für den weiblichen Blick vermitteln, sowohl hinter, als auch vor der Kamera.
Mehr Infos gibt es hier: www.helle-tage-fotografie.de/
Sich zwischen den Genderspektren explorierend, bewegt sich Clara von Gruppen- und Körperarbeit, Performance und Illustration durch die Themenfeldern von Eros, Liebe, Sex, Körper, Spiritualität
und Naturverbundenheit. Claras Illustration zeigt, dass die multidimensionale Realität von Lust viele Facetten hat: „Der weiblich gelesene Körper ist ein einziges Portal für Transformation und
die Erweiterung von Bewusstsein durch den Körper, wenn wir lernen loszulassen, einzutauchen und zu lauschen.“ Feminismus bedeutet für Clara: sichtbar werden, Stimme zeigen, kollektiven
Schattenthemen Ausdruck geben, um sich selbst tiefer der Liebe im Körper und den Verbindungen zu öffnen. „Es ist wie ein Brücken bauen zwischen dem Schmerz und dem Potenzial zu wachsen, durch die
Unterdrückung, die nach wie vor so stark im kollektiven Bewusstsein zum Vorschein kommt“.
Mehr Infos gibt es hier:
www.etsy.com/shop/ClaraTeresasWorld?ref=seller-platform-mcnav
Bei der Ausstellung „Rosa Rahmen“ präsentiert Cornelia ihren Text „Donnerstag“. Cornelia möchte gern hinter ihrer Kunst zurücktreten, weswegen es keine weiteren Informationen zu ihrer Person gibt. Auch wie der Text verstanden werden kann, bleibt ein Geheimnis der Autorin. Jede*r Leser*in kann eine eigene, persönliche Botschaft darin finden, denn „es gibt kein falsches Gefühl, alles, was wahrgenommen wird, ist auch drin“. Feminismus bedeutet für Cornelia: „Mir das Recht herauszunehmen, eine laute Stimme zu haben.“
Franzi ist Illustratorin und Grafikdesignerin mit einer Leidenschaft für die Fotografie. Durch ihre Kunst will sie die Wirklichkeit erweitern und in eine andere Richtung lenken, um neue
Gedankenanstöße und Blickwinkel zu ermöglichen. “Ich habe mich absichtlich für das Klischee des Blumenmädchens entschieden”, schreibt sie über ihr Werk für die “Rosa Rahmen”-Ausstellung. “Es soll
anregen, hinter die Fassade zu schauen, die Person zu diesem Gesicht zu sehen und nicht nur das Geschlecht”. Die aquarellen Elemente auf der Fotografie unterstützen die Schönheit der
dargestellten Frau, zeigen aber auch die verborgene Gefühlswelt.
Mehr Infos gibt es hier: http://www.frenzy-design.de/
Hanna hat Jazz-Gesang in Nürnberg studiert und ist professionelle Musikerin. In ihrem „Rosa Rahmen“ präsentiert Hanna den Songtext „Freedom“. Auf die Frage, welche Rolle Feminismus in ihrer Musik spiele, antwortet Hanna: „Ich möchte zuallererst als Mensch gesehen werden. Ob ich Mann / Frau / Divers bin, ob Schwarz, ob Weiß, ob ich dem gängigen Schönheitsideal entspreche (...) - alles das spiegelt sich in meinen Erfahrungen und meiner Sicht auf unsere Welt wider. In einer vielfältigen Musik- und Kunstwelt wünsche ich mir, möglichst viele unterschiedliche Blicke auf die Welt sehen zu dürfen und, dass wir Akteur*innen uns gegenseitig Brücken bauen, unsere Stimmen verstärken und einander wahrnehmen.“
Mehr Infos gibt es hier: www.hannasikasa.com
Helene schreibt Lyrik, vertont diese Texte, komponiert Musik, dreht Musikvideos und, und, und… Mit ihrem Beitrag für die Ausstellung „Rosa Rahmen“ wollte Helene „das Moment der Ohnmacht, mit der
jeder Mensch früher oder später, doch wahrscheinlich überwiegend Frauen konfrontiert werden, einfangen. Ich wollte aber keine Lösungen und keine Erklärungen anbieten“. Für Helene bedeutet
Feminismus Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Dieser Grundgedanke bestimmt ihr Leben und ihre Kunst. Helene sagt: „Es ist befreiend, Kunstwerke ohne Vorurteile und ohne Rechtfertigung
zu erschaffen.“
Mehr Infos gibt es hier: www.soundcloud.com/jenes_meer
Und hier geht's zum Video "Wölfe":
Das Gefühl, als Frau* sicher zu sein – auch wenn frau* allein unterwegs ist – kennt die in Mexiko aufgewachsene Fotografin erst aus Deutschland. Aber auch hier erlebt Ingrid die Ungleichheit von
Männern* und Frauen* und es passierte in der Vergangenheit nicht selten, dass sich männliche* Kollegen* mit Ingrids Werken schmückten. Feminismus bedeutet für Ingrid “Freiheit und Geborgenheit,
Traumwelt und Realität in einem”. In ihrem „Rosa Rahmen“ zeigt Ingrid eines ihrer Cyanotypie-Werke, das sich mit der Zerbrechlichkeit der Natur einerseits und ihrer großen Kraft andererseits
befasst. “Auch wir Menschen sind ein Teil der Natur. Auch wir sind zerbrechlich und haben die wunderbare Kraft zu erschaffen – aber auch zu zerstören.”
Mehr Infos gibt es hier: www.ingrid-alsmann-fotografie.de
Johanna ist seit mehreren Jahren in der Augsburger Kulturszene aktiv. Für die Ausstellung „Rosa Rahmen“ setzte sich Johanna mit der (Un-)Sichtbarkeit von Frauen* in der Theaterwelt auseinander.
Sie ist jedoch überzeugt davon, dass alle Geschlechter mit verschiedenen Erwartungen zu kämpfen haben. Zum Thema (Un-)Sichtbarkeit sagt Johanna: „Ich denke, Unsichtbarkeit wird nicht von anderen
definiert, nicht von Situationen. Unsichtbar fühle ich mich erst, wenn ich die Bedürfnisse anderer vor die meinen stelle. Unsichtbar werde ich erst, wenn ich mich selbst und meine unbedingte
Verbindung zum Leben nicht mehr wahrnehme. Selbst wenn niemand Anderes mir Aufmerksamkeit schenkt, kann ich mich im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit erleben und darin bin ich immer
sichtbar.“
Mehr Infos gibt es hier: www.buntart.de
Julia ist 36-jährige Kommunikationsdesignerin aus Augsburg. “In meiner Kindheit habe ich gelernt, dass Männer und Frauen gleich viel wert sind. Im Erwachsenenalter haben schon viele versucht, mich vom Gegenteil zu überzeugen”, schreibt sie. Ihr erschien es immer irrational, dass diese Überzeugung von vielen Menschen so intensiv gelebt wird. In ihrem Werk “Ode an einen Sexisten”, das auch in der Ausstellung “Rosa Rahmen” gezeigt wird, drückt sie ihre Wut darüber aus, dass es viele Menschen gibt, die gut die Hälfte der Weltbevölkerung nur aufgrund des Geschlechts diskriminieren. Julia möchte feministischen Themen in ihrer Kunst mehr Platz geben, sich selbst sichtbar machen und sich gegen “Unsichtbarmacher” und Ignorante zur Wehr setzen.
Katharina ist selbstständige Grafikdesignerin, Illustratorin und Comiczeichnerin. Ihr Kunstwerk in der Ausstellung “Rosa Rahmen” ist Teil eines größer angelegten Comics, der teilweise auf Ideen
ihres 16-jährigen Ichs beruht. “Mein Motiv für diese Ausstellung zeigt die weiblichen Hauptfiguren meiner Geschichte, die versuchen, in einer untergegangenen, von der Natur zurückeroberten Welt
ihren Platz zu finden”, erklärt Katharina. Die Themen Feminismus und Ökologie nehmen großen Raum in ihrem Leben und ihren Werken ein. In ihren Bildwelten und Geschichten schafft Katharina starke
Frauenfiguren, “die einzigartig und authentisch sind. Sie sollen nie ein Spielball des Geschehens sein, sondern selbstbewusst in dessen Mitte stehen und alle wichtigen Entscheidungen selbst
treffen”.
Mehr Infos gibt es hier: katharina-netolitzky.jimdofree.com/
Lisa ist eine Illustratorin und Kommunikationsdesignerin aus Augsburg. Bekannt ist sie insbesondere für ihre feministischen Comics wie den Strip “Busengewunder”, der zwei Jahre lang im Berliner
Tagesspiegel lief und nun auch als Buch erhältlich ist. Mit den humorvollen und zugleich informativen Zeichnungen möchte Lisa Denkprozesse starten, die feministische Themen nahbar machen.
Mehr Infos gibt es hier: lisa-fruehbeis.squarespace.com/
Maureen ist Mode-Designerin und wählte für die Ausstellung „Rosa Rahmen“ eine Fotografie, auf der sie und ihre Tochter in selbst-designten Kleidern zu sehen sind. Mit ihrer Arbeit möchte Maureen
verdeutlichen, dass Frauen unendlich viele Talente und Möglichkeiten haben und zu mehr in der Lage sind, als schön auszusehen und den Haushalt zu führen. Zum Thema Feminismus sagt Maureen:
„Feminism is about having equal rights and opportunities. It's about respecting diverse women's experiences, identities, knowledge and strengths, and striving to empower all women to realise
their full rights.“
Mehr Infos gibt es hier: www.ndemela.net
Melli ist eine Singer-/Songwriterin mit viel Herz. “Die Musikgeschichte ist geprägt von Männern. Umso schöner finde ich es, dass es immer mehr Frauen auf die großen und kleinen Bühnen der Welt
schaffen und Geschichte schreiben”, erzählt Melli. Feminismus bestärkt sie in ihrer Kunst und darin, frei zu entscheiden, wie sie sich als Künstlerin präsentieren möchte: “Ich kann frei wählen,
wie ich aussehe. Ich kann unabhängig von jemanden anderen meine freie Meinung kundtun und Gefühle preisgeben”. Und wenn Melli ein Mann wäre? Dann würde sie sich für Gleichberechtigung
einsetzen.
Mehr Infos gibt es hier: www.facebook.com/FanpageMelli/
Nonti ist Illustratorin und Kommunikationsdesignerin. Auch als junge Alleinerziehende hat sie weiter an ihren Träumen gearbeitet, ein Diplom in Kommunikationsdesign abgeschlossen, bei einer
Werbeagentur gearbeitet und sich schließlich vor zehn Jahren erfolgreich selbstständig gemacht. In ihrem Bild geht es um Selbstliebe: “Den Schlüssel zu unserem eigenen Herzen halten wir selbst in
der Hand”.
Mehr Infos gibt es hier: https://www.nontirakigle.de/
Sophie Te sprayt Graffity bei den “Bunten” und rappt freestyle bei “Dem Hiphop sein Haus”. Über die Bedeutung von Feminismus für ihre Kunst sagt sie: “Wenn ich auf der Bühne stehe und Freestyle
Rap mach, stehe ich da auch für alle Frauen, die sich das nicht trauen, weil sie von unserer Gesellschaft so geprägt sind”.
Mehr Infos gibt es hier:
Ulrike war Kirchenmalerin, ist Heilpraktikerin und Mutter von 5 Kindern. Für „Rosa Rahmen“ hat Ulrike eine ihrer Arbeiten von 1989 recycelt; eine Arbeit aus der Zeit, in der ihre Kinder noch jung waren. Mit ihrem Werk möchte Ulrike zeigen, dass „die Emanzipation von Frauen langsam, aber stetig wächst – jedoch nur bei guter Pflege, so wie Kinder in einer Familie oder das Moos im Wald“. Denn für Ulrike ist Emanzipation eine Frage der Erziehung, aber auch eine Generationenfrage. Sie sagt: „Meine Töchter sind heute sicherlich gleichberechtigter und freier als ich es in ihrem Alter war; genauso wie ich selbstbestimmter leben kann als meine Mutter.“ Feminismus in ihrer Kunst bedeutet für Ulrike „den Versuch zu unternehmen, mein Frausein darzustellen, mit allen ungelösten Fragen und Schwierigkeiten, mit der Hoffnung auf Veränderung und Verbesserung der Situation von Frauen, nicht nur, aber auch in der Kunst. Dabei ist es mir sehr wichtig, den Humor nicht zu verlieren.“
Verena präsentiert Kunst am liebsten an Orten, an denen sie niemand erwartet. “Hier kann Kunst durch das Zusammenspiel von Inhalt und Umgebung eine unmittelbare und neuartige Wirkung entfalten
und so Transformationen anstoßen”, erklärt Verena. Sie arbeitet meist mit vorgefundene Materialien und Inhalten aus Medien und Werbung - auch in ihrem Werk “Putzroutine”, das Bilder einer
YouTube-Werbung enthält. In den Videos sind ausschließlich Frauen zu sehen, die ihre Tipps zu „Putzroutinen“ zeigen. Über den Collage Elementen sitzt ein übergroßes, monsterartiges Wesen, in
dessen Körper „Ich, Ich, Wachsen“ zu lesen ist. In ihrer Arbeit greift Verena oft sexistische Tendenzen aus Medien und Werbung auf und verändert sie zu einer alternativen Aussage.
Mehr Infos gibt es hier: https://verenakandler.com/
Frauen sind das zentrale Motiv in Vivians Malereien, die zudem ihre starke Verbindung zur nigerianischen Kultur zeigen. Vivian möchte mit ihrer Arbeit andere Menschen, vor allem junge
afrikanische Frauen* inspirieren und sie dazu ermutigen, die Künstlerin* in sich selbst zu finden und zu befreien. Feminismus spielt in Vivians Kunst daher eine große Rolle: „My feminism in my
artworks reflects in portraying women as complex, thinking and creative beings, equal to men yet having to work so much harder as to be seen as equal. Feminism in my art is about using art to
challenge stereotypes, to change the familiar, the ones that makes us comfortably numb.“ Bei der Ausstellung „Rosa Rahmen“ zeigt Vivian die Malerei „Rays of hope“, die die sexuelle Ausbeutung von
Frauen und Mädchen thematisiert – für Vivian ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Mehr Infos gibt es hier: www.art-unleashed.com